Krankenhaus Standards und Praktiken
Facility Management: Kliniken und Krankenhäuser » Immobilien » Hygiene

Hygiene in Krankenhäusern – Operative Umsetzung
Hygiene in Krankenhäusern ist ein ganzheitliches System. Nur wenn alle Bausteine ineinandergreifen und von jedem Einzelnen mitgetragen werden, können Krankenhausinfektionen minimiert und eine sichere Umgebung für Patienten geschaffen werden. Hygiene ist damit unverzichtbarer Bestandteil der Gesundheitsqualität und Patientensicherheit.
Hygienemanagement in Krankenhausimmobilien
- Hygienelösungen
- Rechtliche
- Infektionsprävention
- Händehygiene
- Reinigung
- ZSVA
- Hygienemanagement
- Mitarbeiterhygiene
- Schulung
- Besucherhygiene
- Krankenhaushygiene
- Bedeutung
Effiziente Hygienelösungen in Kliniken

Hygiene im Gesundheitswesen
Strenge Hygienestandards für sichere medizinische Umgebungen.
Hygiene hat in Krankenhäusern höchste Priorität. Neben gut ausgebildetem und diszipliniertem Personal ist auch eine entsprechende bauliche Gestaltung und Umsetzung des Gebäudes erforderlich. "Daher muss ein Fachmann für Hygiene und Umweltmedizin oder ein amtlich bestellter Ingenieur für Hygiene mit besonderem Wissen und Erfahrung in Lüftung und Krankenhaushygiene während der gesamten Planungs- und Ausführungsphase involviert sein."
Es gibt auch verschiedene Baubeschreibungen, die dazu dienen, die Einhaltung von Hygienevorschriften sicherzustellen. Die Rolle der Lüftungsanlagen, die später in dieser Arbeit näher erläutert werden, ist dabei entscheidend. Diese Systeme sind unter anderem darauf ausgelegt, die Ausbreitung von Bakterien durch Luftfiltration einzudämmen und in gefährdeten Bereichen das Risikopotenzial durch die Schaffung unterschiedlicher Druckverhältnisse zu minimieren. Auch die Gebäudereinigung ist von großer Bedeutung, da sie viele potenzielle Gefahrenquellen weitgehend beseitigen kann. Beispielsweise sind Sockelleisten in Fluren und den meisten Räumen als Hohlsockel statt als Stehsockel ausgeführt, um eine effiziente Schmutzentfernung zu ermöglichen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass während des Reinigungsprozesses kaum Wasser verwendet wird. Dies liegt daran, dass Keime im Reinigungswasser sich vermehren könnten und so durch die Reinigung selbst verbreitet würden. Ein weiteres Hygiene-bezogenes Merkmal ist das Design der Operationssäle, die stets fensterlos sind und über separate Belüftung durch Raumlufttechnik verfügen.
Rechtliche und regulatorische Grundlagen
Infektionsschutzgesetz (IfSG): Das IfSG bildet die zentrale Rechtsgrundlage für die Krankenhaushygiene in Deutschland. § 23 IfSG verpflichtet Leiter von Krankenhäusern und weiteren medizinischen Einrichtungen sicherzustellen, dass “die nach dem Stand der medizinischen Wissenschaft erforderlichen Maßnahmen getroffen werden, um nosokomiale Infektionen zu verhüten und die Weiterverbreitung von Krankheitserregern […] zu vermeiden”. Dazu zählen insbesondere interne Hygienemaßnahmen, die in einem Hygieneplan festzulegen sind. Außerdem definiert das IfSG meldepflichtige Infektionserreger und besondere Vorkommnisse. Zum Beispiel müssen bestimmte Krankheitserreger (wie Clostridioides difficile oder Ausbrüche ungewöhnlicher Infektionen) dem Gesundheitsamt gemeldet werden, um frühzeitig Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Das IfSG bildet auch die Grundlage für landesrechtliche Hygieneverordnungen, welche Anforderungen an Hygienefachpersonal, Hygienepläne, Surveillance (Überwachung von Infektionen) sowie Schulung und Fortbildung des Personals festschreiben. Nicht zuletzt verlangt § 23 IfSG, dass regelmäßig Hygienekontrollen durch das Gesundheitsamt stattfinden, um die Einhaltung der Vorgaben zu überwachen.
KRINKO/RKI-Richtlinien: Bei der Umsetzung der Hygienestandards stützen sich Krankenhäuser auf die Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) am Robert Koch-Institut. Gemäß IfSG ist diese Kommission am RKI eingerichtet und erstellt evidenzbasierte Richtlinien zur Prävention nosokomialer Infektionen sowie zu organisatorischen und baulich-funktionellen Hygienemaßnahmen. Diese KRINKO-Empfehlungen (z.B. zu Händehygiene, Infektionsprävention auf Intensivstationen, Umgang mit multiresistenten Erregern etc.) gelten als maßgeblicher Stand der Wissenschaft und sollten von Einrichtungen verbindlich umgesetzt werden. Die Empfehlungen werden regelmäßig an neue epidemiologische Erkenntnisse angepasst. Behörden und Gerichte ziehen die KRINKO-Richtlinien oft zur Beurteilung heran, ob ein Krankenhaus die “erforderlichen Maßnahmen nach Stand der Wissenschaft” ergriffen hat. Die Einhaltung dieser Empfehlungen ist daher nicht gesetzlich direkt vorgeschrieben, wird aber faktisch erwartet, um die Sorgfaltspflicht gemäß IfSG zu erfüllen.
Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV): Hygienerelevante Vorschriften gelten auch für den Umgang mit medizinischen Geräten und Instrumenten. Die MPBetreibV schreibt vor, dass Medizinprodukte, die keimarm oder steril eingesetzt werden müssen, unter Berücksichtigung der Herstellerangaben mit geeigneten validierten Verfahren aufzubereiten sind. Reinigung, Desinfektion und Sterilisation von Instrumenten müssen also nachprüfbar wirksam erfolgen, um Patienten, Anwender und Dritte nicht zu gefährden. Einmalprodukte dürfen nicht unzulässig wiederverwendet werden. Die Verordnung verlangt zudem eine lückenlose Dokumentation jeder Aufbereitung kritischer Medizinprodukte. So ist beispielsweise festzuhalten, wann ein Sterilisationsvorgang mit welchen Parametern (Temperatur, Druck, Dauer) durchgeführt und freigegeben wurde. Diese Dokumentation muss nach RKI-Empfehlung mindestens 5 Jahre aufbewahrt werden (für haftungsrelevante Fälle sogar 30 Jahre). Die MPBetreibV stellt damit sicher, dass die Wiederverwendung von Instrumenten unter hygienischen Aspekten kontrolliert, rückverfolgbar und nach dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik erfolgt.
Hygieneplan des Krankenhauses: Jeder Krankenhausträger ist verpflichtet, einen betriebseigenen Hygieneplan zu erstellen und regelmäßig fortzuschreiben. In diesem institutionsinternen Regelwerk werden alle erforderlichen Verfahrensweisen zur Infektionshygiene schriftlich fixiert – von A wie Abfallentsorgung bis Z wie Zwischenfallmanagement bei Ausbrüchen. Der Hygieneplan bündelt die verbindlichen Standardarbeitsanweisungen (SOPs) für alle Bereiche des Krankenhauses. Er beinhaltet u.a. Regelungen zu Händehygiene, Flächendesinfektion, Aufbereitung von Medizinprodukten, Isolation von Patienten, Personalhygiene, Wäscheaufbereitung und Verhalten im Seuchenfall. Beim Erstellen und Aktualisieren des Plans sollen aktuelle Gesetze, Verordnungen sowie anerkannte Empfehlungen (KRINKO-Richtlinien, Merkblätter des RKI, Technische Regeln wie TRBA 250) berücksichtigt werden. Der Gesetzgeber macht inhaltlich keine genauen Vorgaben zur Struktur – der Hygieneplan kann als Fließtext oder tabellarisch gestaltet sein – jedoch muss er für alle Mitarbeiter leicht zugänglich sein (meist digital im Intranet und in jeder Abteilung in Papierform). Die Einhaltung der im Hygieneplan festgelegten Maßnahmen ist für alle Berufsgruppen verbindlich und wird durch das Hygienefachpersonal überwacht.
Infektionsprävention im klinischen Arbeitsablauf
Standardhygiene („Standard Precautions“): Im gesamten Klinikalltag kommen bei jedem Patienten die Standardhygienemaßnahmen zum Tragen. Diese umfassen insbesondere die konsequente Händehygiene, das Tragen von Handschuhen, Schutzkittel oder Mund-Nasen-Schutz bei Kontaminationsgefahr, sichere Abfall- und Wäscheentsorgung sowie die hygienische Aufbereitung von wiederverwendbaren Materialien. Durch strikt eingehaltene Standardhygiene lassen sich die meisten Übertragungen von Infektionserregern im Krankenhaus verhindern. Alle Mitarbeiter müssen sich der Tatsache bewusst sein, dass auch scheinbar „gesunde“ Patienten Erreger übertragen können. Daher gilt grundsätzlich: „Jeder Patient ist potentiell infektiös.“ Entsprechend werden z.B. bei jedem Zugang gelegt, Verband gewechselt oder jeder Blutentnahme Handschuhe getragen und anschließend die Hände desinfiziert. Auch die Husten- und Niesetikette, das Vermeiden unnötiger Berührungen und das sofortige Desinfizieren kontaminierter Flächen gehören zur Standardhygiene. Diese Basismaßnahmen sind integraler Bestandteil jedes klinischen Prozesses – von der Aufnahme über Diagnostik und Pflege bis hin zur Entlassung.
Erweiterte Isolationsmaßnahmen: Über die Standardhygiene hinaus werden bei Bedarf übertragungswege-spezifische Isolationsmaßnahmen („Transmission-Based Precautions“) ergriffen. Dazu zählt die Kontaktisolierung (z.B. bei multiresistenten Erregern – MRSA, 3MRGN/4MRGN, VRE), Tröpfchenisolierung (z.B. bei Influenza, Norovirus) oder Aerogene Isolation (z.B. bei offener Tuberkulose, Masern). Patienten mit solchen Infektionen werden möglichst in Einzelzimmern mit Kontaktbeschränkung untergebracht; Schutzausrüstung wie Kittel, Handschuhe und ggf. FFP2/FFP3-Masken sind beim Betreten anzulegen. Kohortenisolierung (Gruppenzimmer für mehrere gleichartig infizierte Patienten) kann bei Ausbrüchen oder Bettenknappheit eingesetzt werden, erfordert aber strikte organisatorische Trennung von anderen Patienten. Aufnahme-Screenings auf bestimmte resistente Erreger sind ein wichtiger Bestandteil der Prävention: Viele Kliniken befolgen die KRINKO-Empfehlungen zur MRSA-Prävention und führen bei Risikopatienten (z.B. kürzlich hospitalisierte, Pflegeheimbewohner, chronisch Wundversorgte) einen Abstrich auf MRSA bereits bei Aufnahme durch. Ähnlich existieren Screeningkonzepte für 4MRGN (multiresistente gramnegative Bakterien) auf Intensivstationen oder für VRE in onkologischen Stationen – jeweils orientiert an Risikoprofilen und lokalen Erregerhäufungen. Die Isolationsabläufe sind in den Hygieneplänen genau festgelegt: von der Kennzeichnung der Zimmertür (Warnhinweise), über Schleusenzonen zum An- und Ablegen von Schutzkleidung, bis zur dedizierten Reinigung isolierter Bereiche. Besonders sensible Bereiche wie Intensivstationen, hämatologische Stationen (mit immunsupprimierten Patienten) oder Notaufnahmen haben erweiterte Isolationsprotokolle. In onkologischen oder transplantationsmedizinischen Einrichtungen wird z.B. auch die Schutzisolation praktiziert – Patienten mit schwerer Immunsuppression werden durch Umkehrisolation vor Umweltkeimen geschützt (gefilterte Luft, begrenzter Personenzugang, Schutzausrüstung zum Schutz des Patienten vor Keimen des Personals). Insgesamt gilt: Das frühzeitige Erkennen infektiöser Patienten und die lückenlose Umsetzung von Isolationsmaßnahmen verhindern Ausbrüche und schützen sowohl andere Patienten als auch das Personal.
Aufnahmemanagement und Screening: Bereits der Aufnahmeprozess ins Krankenhaus wird aus Infektionsschutzsicht gestaltet. Patienten werden bei der Aufnahme nach Risikofaktoren für Infektionsgefährdung oder -übertragung befragt (z.B. chronische Katheter, offene Wunden, bekannte Multiresistenz, kürzliche Auslandskrankenhausaufenthalte). Bei definierten Risiken erfolgen präventive Maßnahmen sofort: z.B. präemptive Isolation bis zum Ausschluss von MRSA bei einem bekannten Träger, oder sofortige Einzelzimmerunterbringung eines Patienten mit möglicherweise ansteckender Erkrankung (z.B. ungeklärter blutiger Durchfall, Fieber nach Tropenreise). In vielen Kliniken gehört ein MRSA-Screening-Abstrich bei Aufnahme zum Standard für bestimmte Patienten, um unnötige Übertragungen auf Mitpatienten zu verhindern. Werden multiresistente Keime festgestellt, greift ein definierter Maßnahmenplan (Isolation, Sanierung bei MRSA, Mitteilung an weiterbehandelnde Einrichtungen bei Verlegung gemäß IfSG-Meldepflicht etc.). Darüber hinaus wird in Risikobereichen wie Intensivstationen häufig ein präventives Screening aller neu aufgenommenen Patienten auf MRSA und ggf. multiresistente gramnegative Bakterien durchgeführt, um frühzeitig entsprechende Schutzmaßnahmen umzusetzen. Dieses präventive Screening ist Teil des VORAUSschauenden Hygienemanagements im klinischen Alltag.
Händehygiene-Compliance im Krankenhausbetrieb
Die hygienische Händedesinfektion ist die wichtigste Einzelmaßnahme zur Verhütung von Krankenhausinfektionen. Entsprechend hat die Förderung der Händehygiene-Compliance (Einhaltungsquote) oberste Priorität im klinischen Alltag. In Deutschland wird die Umsetzung der von der WHO definierten „5 Momente der Händehygiene“ durch die Kampagne Aktion Saubere Hände gefördert. Diese fünf Indikationen (vor Patientenkontakt, vor aseptischen Tätigkeiten, nach Kontakt mit potentiell infektiösen Materialien, nach Patientenkontakt, nach Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung) sind fest in die Abläufe einzubauen. Praktisch bedeutet das z.B., dass Desinfektionsmittelspender am „Point of Care“, also in direkter Griffnähe am Patientenbett, installiert sind – einschließlich in jedem Patientenzimmer, an jedem Intensivbett, im OP-Saal und an Behandlungsplätzen in Notaufnahme und Ambulanz. Untersuchungen zeigen, dass Händedesinfektion umso zuverlässiger durchgeführt wird, je präsenter und ergonomischer Spender platziert sind. Daher achten Krankenhäuser darauf, Alkohol-basierte Händedesinfektionsmittel (ABHR) an allen wichtigen Punkten bereitzustellen (z.B. Wandspender am Bett, mobile Fläschchen am Visitenwagen, persönliche Kittelflaschen für Ärzte). Zudem werden Spender technisch so ausgestattet und gewartet, dass eine Kontamination des Spenderkopfes ausgeschlossen ist (z.B. Armhebelbedienung, regelmäßige Reinigung der Spender).
Schulung und Kontrolle der Händehygiene: Die Mitarbeiter werden regelmäßig in den korrekten Techniken der Händedesinfektion geschult – inklusive der Fünf-Finger-Methode zum Einreiben, ausreichender Einwirkzeit und richtigen Zeitpunkt. Kliniken führen Compliance-Messungen durch, um die Umsetzung zu überprüfen. Dabei kommen zwei Ansätze zum Einsatz: Verbrauchsmessung (Liter pro 100 Patiententage) und Beobachtungsaudits. Im Rahmen der Aktion Saubere Hände dokumentieren viele Häuser systematisch mittels geschulter Beobachter, in wieviel Prozent der relevanten Situationen tatsächlich eine Händedesinfektion erfolgt. Die national erhobenen Daten zeigten 2015–2018 leichte Verbesserungen, aber insbesondere die wichtigste Indikation „vor Patientenkontakt“ wurde oft vernachlässigt. Ein beträchtlicher Anteil der bis zu 600.000 nosokomialen Infektionen pro Jahr in Deutschland könnte durch bessere Händehygiene vermieden werden. Um die Einhaltung zu steigern, setzen einige Krankenhäuser auf Feedback-Systeme: z.B. Auswertung der Verbrauchszahlen pro Station mit Rückmeldung, „Clean Hands“-Aktionen und Wettbewerbe, oder auch technische Innovationen wie elektronische Monitoring-Systeme. Letztere erkennen per Sensor, ob sich ein Mitarbeiter beim Betreten eines Zimmers die Hände desinfiziert hat, und erinnern akustisch oder visuell daran, falls nicht. Solche Systeme können die Compliance in Echtzeit überwachen und haben in Pilotprojekten die Händehygienequote deutlich erhöht. Einfache Maßnahmen wie Mikroschulungen auf Station, Piktogramme an den Spendern (z.B. die 5 Momente als Icon) und die kontinuierliche Präsenz des Themas im Alltag (z.B. mittels Bildschirmschoner mit Hygiene-Hinweisen) fördern ebenfalls die Aufmerksamkeit. Durch dieses Bündel an Strategien – Schulung, Infrastruktur und Kontrollen – konnte die durchschnittliche Händedesinfektions-Compliance in deutschen Kliniken in den letzten Jahren stetig gesteigert werden. Dennoch bleibt das Ziel, in allen Bereichen eine Quote von >90% zu erreichen, um Patienten maximal zu schützen.
Reinigung und Desinfektion der Umgebung
Routinedesinfektion auf Stationen: Die regelmäßige Flächenreinigung und -desinfektion im Krankenhaus dient der Unterbrechung von Infektionsketten. Insbesondere in risikoreichen Bereichen – Intensivstationen, OP-Säle, Isolierzimmer – wird täglich eine Wischdesinfektion aller patientennahen Flächen durchgeführt (z.B. Bettgalgen, Nachttisch, Monitorkabel, Türklinken). In anderen Allgemeinstationen erfolgt eine tägliche Reinigung und bei Bedarf (oder nach Entlassung) eine Desinfektion definierter Flächen. Die KRINKO betont, dass die Indikation zur Flächendesinfektion sich nach der Keimbelastung, der Überlebensfähigkeit von Erregern auf Oberflächen und dem Übertragungsrisiko richtet. Studien zeigen, dass eine konsequente Desinfektionsroutine die Rate nosokomialer Infektionen senken und Ausbrüche – etwa mit multiresistenten Erregern (MRE) – verhindern kann. Daher sind in deutschen Kliniken zwei Kategorien üblich: Laufende Desinfektion (während des laufenden Betriebs, z.B. sofortiges Wischen nach Kontamination mit Körperflüssigkeiten, regelmäßiges Desinfizieren von Toiletten, Waschbecken und Böden) und Schlussdesinfektion (gründliche Desinfektion eines Zimmers nach Entlassung oder Verlegung eines infektiösen Patienten). Für Letztere existieren detaillierte Protokolle, etwa in welcher Reihenfolge vorzugehen ist (von sauber nach schmutzig, von oben nach unten) und welche Einwirkzeiten einzuhalten sind.
Validierte Desinfektionsmittel und Verfahren: Die Auswahl der Desinfektionsmittel erfolgt in Deutschland nach strengen Kriterien. Bevorzugt werden Produkte, die auf Wirksamkeit geprüft und in offiziellen Listen aufgeführt sind (z.B. VAH-Liste oder RKI-Liste). Entscheidend sind ein breites Wirkungsspektrum (bakterizid, fungizid, begrenzt viruzid oder viruzid je nach Anforderung), gute Material- und Hautverträglichkeit, Umweltverträglichkeit sowie die Vermeidung von Resistenzentwicklungen. Die RKI-Empfehlungen geben detaillierte Hinweise zur Organisation und Durchführung der Flächendesinfektion, einschließlich baulicher und ausstattungsbezogener Voraussetzungen. Zum Beispiel müssen Wischbezüge nach einmaligem Gebrauch gewechselt und bei ≥60 °C desinfizierend gewaschen werden, um Keimverschleppung zu verhindern. Mopps und Lappen werden häufig im Eimer-Wischverfahren mit definierten Desinfektionsmittelkonzentrationen eingesetzt, oder es kommen vorgetränkte Einmaltücher zum Einsatz. Wichtig ist die Trennung von Arbeitsbereichen: Unterschiedliche Farben oder Markierungen der Reinigungstextilien helfen, Verwechslungen (Bad-/Toilettenbereich vs. Patientenzimmer) zu vermeiden. Bei anspruchsvollen Bereichen wie OPs werden oft zweistufige Verfahren angewandt (erst Reinigung, dann Desinfektion). Die eingesetzten Geräte – z.B. Scheuersaugmaschinen – müssen ebenfalls sauber gehalten und regelmäßig desinfiziert werden.
Klare Aufgabenverteilung: In deutschen Krankenhäusern ist genau festgelegt, wer welche Reinigungsaufgaben übernimmt. Stationshelfer und Reinigungspersonal sind in der Regel für die Reinigung von Böden, Mobiliar und sanitären Anlagen zuständig, während Pflegekräfte z.B. für die sofortige Desinfektion von medizinischen Geräten nach Patientenkontakt oder die Aufbereitung von Pflegeutensilien (Nierenschalen, Blutdruckmanschetten etc.) verantwortlich sind. Diese Trennung stellt sicher, dass Reinigungskräfte nicht unbeabsichtigt patientennahe medizinische Geräte bedienen und umgekehrt Pflegepersonal nicht mit unreinen Utensilien aus anderen Bereichen in Kontakt kommt. Alle Reinigungskräfte erhalten eine gezielte Schulung in Krankenhaushygiene, um die speziellen Anforderungen (z.B. richtige Desinfektionsmitteldosierung, Wischrichtung, Vermeidung der Aufwirbelung von Keimen) zu beherrschen. Checklisten und Reinigungspläne hängen in jedem Bereich aus und dokumentieren die durchgeführten Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten (wer, wann, was gereinigt hat). Zusätzlich führen Hygienefachkräfte regelmäßige Kontrollen durch, z.B. mittels ATP-Biolumineszenz-Tests oder Abklatschproben auf Oberflächen, um die Reinigungsqualität zu überprüfen. Die Ergebnisse fließen in Qualitätssicherungsmaßnahmen ein (z.B. Nachschulungen, Anpassung der Desinfektionsmittel oder Frequenzen). Bei Ausbruchsgeschehen werden umgehend Sonderreinigungen angesetzt – bis hin zur Scheuer-Wisch-Desinfektion ganzer Bereiche, oft ergänzt durch Schlussdesinfektionen mit speziellen Maßnahmen (z.B. Raumvernebelung mit Wasserstoffperoxid oder UV-Bestrahlung, sofern geeignet).
Umgang mit Patientenkontaktflächen: Besonders häufig berührte Flächen – sogenannte High-Touch-Flächen – stehen im Fokus der täglichen Hygiene. Dazu zählen z.B. Bettseitengitter, Nachttische, Lichtschalter, Rufknöpfe, Telefone, Infusionsständer und Türklinken. Sie werden mindestens täglich desinfizierend abgewischt, in sensiblen Bereichen häufiger. Nach Entlassung eines Patienten erfolgt eine gründliche Desinfektion aller Kontaktflächen, einschließlich weniger sichtbarer Stellen wie Bettgestellrahmen, Matratzenauflagen (ggf. Wechseldesinfektion von Matratzenbezügen) und Medizingeräten, bevor ein neuer Patient das Bett belegt. Textilmanagement: Krankenhauswäsche wie Bettlaken, Patientenhemden, Handtücher und OP-Kleidung wird zentral in einer zertifizierten Wäscherei desinfizierend gewaschen (nach RAL-GZ 992 Standard). Thermische Desinfektionswaschverfahren mit ≥60 °C für mindestens 15 Minuten sind üblich. Alternativ kommen chemothermische Verfahren mit RKI-gelisteten Desinfektionswaschmitteln zum Einsatz, falls Textilien hitzeempfindlich sind. Saubere Wäsche wird in geschlossenen Schränken oder Räumen gelagert, getrennt von Schmutzwäsche. Schmutzwäsche sammelt man vor Ort unmittelbar in dichten, desinfizierbaren Wäschesäcken, ohne zwischenzulagern. Bei sichtbar mit Blut/Körperflüssigkeiten kontaminierter Wäsche gelten besondere Vorsichtsmaßnahmen: Handschuhe und Kittel tragen, grobe Verunreinigungen vor Ort entfernen und die Wäsche separat in roten Infektionswäschesäcken kennzeichnen, damit sie in der Wäscherei mit einem Desinfektionsprogramm behandelt wird. Insgesamt muss jede Textilie, die am Patienten oder in Patientenumgebung war, als potentiell keimbelastet betrachtet und entsprechend behandelt werden.
Notfallprotokolle bei Kontaminationen: Trotz aller Routine kann es zu akuten Kontaminationen kommen – etwa ein umgestürztes Gefäß mit Blut, Erbrobenes im Patientenbad oder Leckagen von Drainagen. Für solche Situationen existieren klare SOPs: Die betreffenden Bereiche werden sofort abgesperrt, und geschultes Personal führt eine Sofortdesinfektion durch. Meist kommen dabei chlorhaltige Desinfektionsmittel in hoher Konzentration (z.B. 1–2% Natriumhypochlorit-Lösung) zum Einsatz, da sie eine breite sporozide Wirkung haben, insbesondere bei Blut und Norovirus-Kontamination. Das Personal trägt hierbei verstärkte Schutzausrüstung (undurchlässige Schürze, ggf. Gesichtsschutz) und entsorgt kontaminiertes Material (z.B. zerbrochene Glasflaschen, Reste) in speziellen Abwurfbehältern. Danach folgt eine abschließende Reinigung des Bereichs. Solche Vorfälle werden im Hygienebuch der Station dokumentiert und dem Hygiene-Team gemeldet. Bei größeren Ereignissen – z.B. Verschütten einer Zytostatika-Lösung oder Austritt von Gefahrstoffen – greift zusätzlich der Gefahrstoff-Notfallplan, und es werden Fachkräfte (Technik, Arbeitsschutz) hinzugezogen. Durch proaktives Training (z.B. Spillsimulation-Übungen) stellt das Krankenhaus sicher, dass in kritischen Momenten schnell und korrekt gehandelt wird, um Patienten und Personal vor Infektions- und Unfallrisiken zu schützen.
Medizinprodukte-Aufbereitung und Sterilisation (ZSVA)
Zentrale Sterilgutversorgung (ZSVA): Alle wiederverwendbaren chirurgischen Instrumente, Endoskope und Medizinprodukte werden in der ZSVA nach strengen Hygienestandards aufbereitet. Die Räumlichkeiten sind in getrennte Zonen für unrein (Annahme und Vorreinigung), rein (Prüfung, Packen) und steril (nach Sterilisation, Lagerung) unterteilt. Dieses One-Way-Prinzip stellt sicher, dass kein Kreuzverkehr zwischen kontaminiertem und sauberem Gut erfolgt. Mitarbeiter der ZSVA tragen farbcodierte Bereichskleidung und wechseln z.B. von der unreinen in die reine Zone erst nach Kleiderwechsel und hygienischer Händedesinfektion, um keine Keime zu verschleppen. Die Aufbereitungsschritte sind detailliert festgelegt: Zunächst erfolgt das Vorbereiten der benutzten Instrumente – grobe Reinigung (Abspülen, ggf. Einlegen in Desinfektionslösung) direkt nach Gebrauch auf Station oder im OP, dann rascher Transport in geschlossenen Behältern zur ZSVA. Dort schließt sich die maschinelle Reinigung und Desinfektion in Reinigungs-Desinfektions-Geräten (RDG) oder Ultraschallbädern an. Kritische Instrumente werden dann inspiziert (Sauberkeits- und Unversehrtheitsprüfung unter Lupe/Licht). Anschließend werden die Instrumente getrocknet, gepflegt (z.B. Gelenke geölt) und nach festem System verpackt (meist in Sterilisierfolie, -container oder Vlies). Jeder Packung wird ein Sterilisationsindikator beigelegt. Die Sterilisation erfolgt überwiegend im Dampfautoklaven bei 134 °C (Standardprogramm 5–20 Minuten, je nach Beladung). Chargenzusammenstellung und Beladung folgen genauen Regeln – z.B. schwere Instrumente unten, Hohlkörper so anordnen, dass Dampf überall hinkommt. Nach dem Sterilisationszyklus wird für jede Charge die Freigabe durch qualifiziertes Personal dokumentiert. Dies umfasst die Prüfung der Indikatoren, Sichtkontrolle der Verpackungen auf Unversehrtheit und Sicherstellung, dass der Prozess störungsfrei lief. Erst dann gilt das Sterilgut als freigegeben zur Verwendung.
Validierung und Dokumentation: Gemäß MPBetreibV und RKI-Richtlinien muss jeder Schritt der Aufbereitung validiert und nachvollziehbar sein. Die ZSVA führt Geräteprüfungen (Bowie-Dick-Test, Vakuumtest etc.) täglich durch. Alle Sterilisatoren sind mit Chargendokumentation ausgestattet: Zeitpunkt, Programm, Sterilisationsparameter, Chargennummer und verantwortlicher Mitarbeiter werden automatisch oder manuell festgehalten. Die Chargenprotokolle werden mindestens 5 Jahre archiviert. Im Fall eines Infektionsverdachts kann so zurückverfolgt werden, welche Instrumente in welcher Charge aufbereitet wurden. Auch jedes einzelne Instrument oder Set ist über Chargenetiketten auf der Verpackung bis zum Patienten rückverfolgbar. Die Risikobewertung von Instrumenten (Einstufung in unkritisch, semikritisch A/B, kritisch A/B nach KRINKO/BfArM-Empfehlung) bestimmt das Aufbereitungsverfahren. Kritisch B (z.B. chirurgische Zangen mit Hohlräumen) erfordert z.B. eine validierte Sterilisation mit nachfolgender Routinekontrolle der Prozesse. Spezialaufbereitungen: Flexible Endoskope werden in eigenen Waschautomaten mit geeigneten Chemikalien desinfiziert, danach mit sterilem Wasser gespült und mittels Druckluft getrocknet, bevor sie steril verpackt oder zumindest aseptisch gelagert werden (je nach Verwendungszweck). Für Thermolabile Geräte gibt es Niedertemperatur-Sterilisationsverfahren (z.B. Peressigsäure, Plasma-Sterilisation). Alles Aufbereitungspersonal wird regelmäßig in Hygiene geschult und trägt beim Umgang mit unreinen Instrumenten persönliche Schutzausrüstung (Schürzen, dicke Chemikalien-Handschuhe, Gesichtsschutz), um sich vor Infektionsgefahren (z.B. HBV, HIV) und Chemikalien zu schützen. Zusätzlich zur internen Qualitätssicherung unterliegt die ZSVA externen Prüfungen und Zertifizierungen (z.B. nach DIN EN ISO 13485 oder Empfehlungen der DGSV), welche die Einhaltung der hohen Hygienestandards bestätigen.
Hygienemanagement auf Stationsebene
Reinigung von Kontaktflächen: Auf jeder Station sind definierte Hygieneprotokolle für die Patientenumgebung etabliert. Visuelle Reminder (z.B. Piktogramme „Bitte reinigen“ an gemeinsam genutzten Geräten) sensibilisieren das Personal für routinemäßige Desinfektionen. Alle patientennahen Oberflächen wie Bettgestell, Nachttisch, Telefon, Rufanlage und medizinische Geräte-Oberflächen werden planmäßig gereinigt. Bei Risikopatienten (isoliert oder kritisch krank) steigert man die Frequenz: z.B. Wischdesinfektion von Türgriffen und Nachttischen dreimal täglich. Medizinische Geräte auf Station (Infusionspumpen, Blutdruckmanschetten, Thermometer, Stethoskope) werden nach jedem Patientengebrauch wischdesinfiziert oder patientenbezogen verwendet. Einwegartikel (z.B. Blutdruckmanschetten in Isolationszimmern) kommen vermehrt zum Einsatz, um Kreuzkontamination zu vermeiden. Bettenaufbereitung: Bei der Entlassung eines Patienten wird das komplette Bett aufbereitet: gebrauchte Wäsche im Wäschesack entsorgt, Matratze und Bettgestell desinfiziert, auch Bettwäsche und Decken, sofern nicht Einweg, werden gewechselt und an die Wäscherei gegeben. Der Bettenaufbereitungsdienst in manchen Krankenhäusern übernimmt zentral das Reinigen/Desinfizieren von Betten und Matratzen mit speziellen Maschinen (Bettendekontaminatoren). Sanitärbereiche: Patientennahe Sanitäreinrichtungen (WC, Dusche) werden zumindest täglich, bei Bedarf öfter desinfiziert. In Isolationszimmern wird z.B. nach jeder Benutzung eines Steckbeckens dieses sofort im Steckbeckenspüler aufbereitet, und Toilettenstühle werden nach Gebrauch desinfiziert. Die Wischmopps und Putzlappen pro Zimmer sind Einmalkomponenten oder werden pro Raum gewechselt, um keine Keime in andere Räume zu tragen.
Textilhygiene auf der Station: Stationswäsche wie Vorhänge, Mehrfachgebrauchs-Bettdecken oder Kissenbezüge werden in festgelegten Intervallen gereinigt. Gardinen/Vorhänge in Patientenzimmern werden z.B. alle 3 Monate (oder sofort nach sichtbarer Kontamination) gewechselt und gewaschen. Patienteneigene Kleidung, falls im Krankenhaus gewaschen, wird separat behandelt, um Vermischung mit Krankenhauswäsche zu vermeiden. Bereichskleidung (z.B. Kasacks in Intensivbereichen) wird täglich oder bei Kontamination sofort gewechselt. Mitarbeiter dürfen Arbeitskleidung nicht mit nach Hause nehmen oder privat waschen – dies regeln Hygienevorschriften eindeutig. Stattdessen wird Dienstkleidung vom Krankenhaus zentral entgegengenommen und in der Krankenhauswäscherei desinfizierend gewaschen. Dadurch wird verhindert, dass Keime aus dem Krankenhaus nach außen getragen werden (und umgekehrt). Abfallentsorgung: Auf Station stehen farbcodierte Abfallbehälter nach Hygienestufe bereit (z.B. Schwarz für Hausmüll, Gelb für infektiösen Abfall nach LAGA E). Pflegekräfte entsorgen kontaminierte Einwegmaterialien (Wundverbände, Handschuhe, Katheter) in verschließbaren Infektionsabfallbehältern, die autoklavierbare Plastiksäcke enthalten. Scharfe Gegenstände kommen in stichfeste Kanülenabwurfboxen. Die Reinigungsdienste holen gefüllte Abfallsäcke mind. täglich ab und lagern infektiösen Abfall gekühlt, bis eine Spezialentsorgung erfolgt.
Notfallhygiene auf Station: Jede Station hat einen Plan für Ausbruchssituationen. Bei auffälliger Häufung von Infektionen (z.B. drei Patienten mit Norovirus) wird sofort das hygienebeauftragte Personal informiert und ggf. die Hygienekommission eingeschaltet. Stationäre Aufnahmen können temporär gestoppt und Kohortierung infizierter Patienten veranlasst werden. Zusätzlich gelten Besuchsbeschränkungen und verstärkte Desinfektionsmaßnahmen (häufigere Flächendesinfektion, Schlussdesinfektion nach jedem Patienten). Die Wirksamkeit dieser Schritte wird engmaschig überwacht – etwa durch tägliche Begehungen der Hygienefachkraft oder Abklatschproben nach Desinfektion. So wird gewährleistet, dass Stationen auch in Ausnahmesituationen handlungsfähig bleiben und Infektionen nicht außer Kontrolle geraten.
Mitarbeiterhygiene und persönliche Schutzausrüstung (PSA)
Arbeitskleidung und Bereichskleidung: Hygiene beginnt bei der persönlichen Dienstkleidung des Personals. In deutschen Kliniken ist vorgeschrieben, dass Arbeitskleidung vor Schichtbeginn im Krankenhaus angelegt und nicht außerhalb der Einrichtung getragen wird. Mitarbeiter kommen idealerweise in Zivilkleidung und ziehen sich in Umkleideräumen komplett um (meist Kasack/Hose oder Kittel). In sensiblen Bereichen gibt es bereichsspezifische Kleidung: z.B. farbige OP-Kleidung (Shirts, Hosen, Haarnetz) im OP und Intensivbereich, die täglich vom Haus gestellt und gewechselt wird. Jegliche verwendete Arbeitskleidung muss bei mindestens 60 °C gewaschen oder chemothermisch desinfiziert werden – eine private Haushaltswäsche reicht hier nicht aus. Daher übernimmt die Klinik die Reinigung. Schuhe: Spezielle Arbeitsschuhe (rutschfest, abwaschbar) sind oft Pflicht. Auch sie dürfen nicht außerhalb getragen werden, um kein Keimverschleppen zu verursachen.
Schutzausrüstung korrekt verwenden: Das korrekte Anlegen und Abnehmen von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) wird regelmäßig trainiert. Dazu gehören Einmalhandschuhe, Schutzkittel/Schürzen, Mund-Nasen-Schutz bzw. FFP-Masken, Schutzbrillen und ggf. Haarschutz. Mitarbeiter lernen, in welcher Reihenfolge z.B. beim Verlassen eines Isolationszimmers Kittel und Handschuhe auszuziehen sind (zuerst Handschuhe ausziehen und entsorgen, dann Kittel ablegen, danach Händedesinfektion, schließlich Maske abnehmen), um Selbstkontamination zu vermeiden. Ebenso wird geübt, wie man FFP2/FFP3-Masken dicht anlegt und auf Dichtigkeit prüft. Die Entsorgung von benutzter PSA erfolgt direkt im Patientenzimmer in dafür vorgesehene Abwurfbehälter, sodass kontaminierte Materialien nicht durch den Flur getragen werden. In Covid-19-Zeiten wurden diese Abläufe nochmals verschärft und in allen Kliniken verbindlich etabliert. Die Arbeitsschutzrichtlinie TRBA 250 fordert generell das Tragen von Schutzhandschuhen bei Tätigkeiten mit Blut, Sekreten oder spitzen Gegenständen. Das Krankenhaus stellt ausreichend passende PSA in allen Größen zur Verfügung, um die Umsetzung sicherzustellen.
Hygiene-Briefings und -Supervision: Insbesondere auf Intensivstationen, in OP-Teams oder bei Isolationseinheiten ist es üblich, dass zu Schichtbeginn ein kurzes Hygiene-Briefing stattfindet. Dabei wird z.B. besprochen, welche Patienten isoliert sind, wo zusätzliche Maßnahmen gelten oder ob aktuelle Auffälligkeiten bestehen (z.B. erhöhte Infektionszahlen auf Station). Dieses tägliche Erinnern fördert die Aufmerksamkeit des Teams. In OP-Bereichen ist Teil der Team-Time-out-Prozedur vor einer Operation oft auch die Bestätigung, dass alle benötigten Sterilgut-Sets vorhanden sind und die aseptische Arbeitsweise gewährleistet ist. Anleitungen zur Chirurgischen Händedesinfektion (3-Minuten-Einreibemethode vor OPs) hängen präsent in allen Schleusen aus. Hygienebeauftragte in der Pflege auf Station überwachen die Einhaltung der Mitarbeiterhygiene im Alltag – sie sprechen Kollegen direkt an, wenn z.B. ein Kittel vergessen wurde oder die Händedesinfektion übersehen wurde. Dieser kollegiale Ansatz schafft eine Kultur, in der gegenseitige Erinnerung an Hygieneregeln positiv angenommen wird und alle Berufsgruppen die Verantwortung für Hygienesicherheit teilen.
Schulung und Hygienekompetenz des Personals
Strukturierte Einstiegs-Schulungen: Jeder neue Mitarbeiter – ob Arzt, Pflegekraft, Therapeut, Reinigungskraft oder Techniker – erhält beim Onboarding eine Hygieneunterweisung. Diese umfasst die Grundlagen der Krankenhaushygiene, geltende Hygieneplan-Inhalte, Meldewege im Ausbruchsfall und besondere Regeln des jeweiligen Hauses. Für bestimmte Gruppen gibt es vertiefte Schulungen: z.B. müssen alle Reinigungskräfte den sachgerechten Einsatz von Desinfektionsmitteln erlernen; Ärzte erhalten Schulungen zur Antibiotikaverordnung im Rahmen der Antibiotic Stewardship, etc. Die Unterweisungen werden dokumentiert und sind Voraussetzung dafür, dass der Mitarbeiter auf Patienten losgelassen wird.
Regelmäßige Fortbildungen: Mindestens jährlich – in vielen Häusern halbjährlich – finden Hygiene-Fortbildungen für das gesamte Personal statt. Diese sogenannten Pflichtunterweisungen frischt das Hygieneteam (Krankenhaushygieniker oder Hygienefachkraft) anhand aktueller Themen auf: z.B. neue Erkenntnisse zu MRSA, richtige Anwendung neuer Desinfektionsmittel, Lessons Learned aus dem letzten Ausbruch, oder Änderungen der Hygienevorgaben. Für Hochrisikobereiche wie OP, Intensiv, Neonatologie, Onkologie werden zusätzlich gezielte Schulungen angeboten, die auf die speziellen Herausforderungen eingehen (z.B. Umgang mit Sterilgut im OP, Hygienemaßnahmen bei zentralvenösen Kathetern auf Intensiv). Auch Notfallszenarien (z.B. Patient mit hochkontagiöser Krankheit – Ebola, Lassa etc.) werden in Spezial-Trainings geprobt, oft in Zusammenarbeit mit dem betriebsärztlichen Dienst.
Hygiene-Management in den Abteilungen: Jede Fachabteilung im Krankenhaus verfügt über ein eigenes Set an Standardarbeitsanweisungen (SOPs) zu relevanten Hygienethemen, die aus dem zentralen Hygieneplan abgeleitet sind. Diese SOPs (etwa „Hygiene in der Endoskopie“, „Katheter-assoziierte Infektionsprävention auf der Intensivstation“, „Maßnahmen bei Patienten mit Clostridioides difficile“) werden den Teams ausgehändigt und in Teambesprechungen durchgesprochen. Die Einhaltung wird von den hygienebeauftragten Ärzten und hygienebeauftragten Pflegekräften überprüft. Diese nehmen eine Multiplikatorenrolle ein: Sie erinnern ihre Kollegen an die SOPs und dienen als erste Ansprechpartner bei Fragen („Darf dieser Patient zum Röntgen transportiert werden, obwohl er isoliert ist?“ etc.). Das Hygieneteam schult die hygienebeauftragten Personen regelmäßig, sodass diese stets auf dem neuesten Stand sind. Zudem engagieren sich viele Krankenhäuser in bundesweiten Kampagnen (z.B. Aktion Saubere Hände, Deutsche Antibiotika-Woche), um eine Kultur der kontinuierlichen Hygieneverbesserung zu fördern.
Wissensüberprüfung und Feedback: Um die Hygienekompetenz hoch zu halten, werden auch Wissensabfragen eingesetzt – sei es in Form kleiner Quiz in Mitarbeiter-Newslettern oder E-Learning-Module mit Abschlusstest (z.B. ein Online-Quiz zu Hygieneregeln, das jeder jährlich absolvieren muss). Das Hygieneteam wertet Fehler oder Verstöße (z.B. im Rahmen von Begehungen beobachtet) nicht beschämend aus, sondern nutzt sie als Lernanlass im Team. Positive Beispiele, wie eine Station durch besonders gute Hygienepraxis Infektionen reduzieren konnte, werden im Haus bekannt gemacht („Best Practice“-Sharing). So entsteht ein konstruktives Lernklima. Letztendlich zielt all dies darauf ab, dass Hygiene zur selbstverständlichen Haltung aller Mitarbeiter wird und nicht als lästige Pflicht wahrgenommen wird. Die Krankenhausleitung unterstützt dies durch Freistellung der Mitarbeiter für Schulungen und die Bereitstellung der notwendigen Ressourcen (Zeit, Material, personelle Unterstützung durch Hygienefachkräfte).
Patienten- und Besucherhygiene
Aufklärung der Patienten: Eine effektive Krankenhaushygiene bezieht auch Patienten aktiv mit ein. In Patientenzimmern und Wartebereichen hängen leicht verständliche Poster mit Hygienetipps: z.B. Anleitung zur Händedesinfektion (mit Bildern der 6 Schritte), Hinweise zum richtigen Händewaschen, Aufrufe zum Einhalten der Hustenetikette und zum Maskentragen bei Erkältungssymptomen. Viele Kliniken überreichen Patienten bei der Aufnahme Informationsbroschüren, die erklären, warum Händehygiene wichtig ist und wie auch Patienten selbst zur Vermeidung von Infektionen beitragen können. Immer häufiger werden Patienten ermutigt, das Personal höflich an die Händedesinfektion zu erinnern, falls sie einmal vergessen wird („Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen – zögern Sie nicht, uns anzusprechen, wenn wir uns vor Ihrer Pflege nicht die Hände desinfiziert haben“ – so ähnlich lauten entsprechende Aushänge im Rahmen von Patient Empowerment Programmen).
Besucherlenkung und Hygiene: Besucher stellen ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar, da sie Krankheitserreger einschleppen können. Daher befinden sich Desinfektionsmittelspender an allen Eingängen des Krankenhauses und zusätzlich vor jeder Station. Hinweisschilder fordern Besucher unmissverständlich auf, sich beim Betreten und Verlassen der Einrichtung die Hände zu desinfizieren. In sensiblen Bereichen (Intensivstation, Neonatologie) gibt es oft Schleusen, in denen Besucher zusätzlich Einwegkittel und Überziehschuhe tragen müssen. Kliniken informieren die Angehörigen über die Besuchsregeln: z.B. Begrenzung der Besucheranzahl am Bett, keine Besuche bei eigener Erkältung/Infekt, ggf. das Tragen von mitgebrachter Wechselkleidung im Patientenzimmer (statt Straßenkleidung). Bei Ausbruchsgeschehen oder Grippewellen können vorübergehend Besuchsstops oder Einschränkungen verfügt werden – diese werden per Aushang und auf der Klinikwebseite kommuniziert. In besonderen Situationen (z.B. COVID-19-Pandemie) wurden digitale Besuchsalternativen geschaffen, um den physischen Kontakt zu reduzieren.
Patientenbezogene Hygienemaßnahmen: Patienten, insbesondere solche mit ansteckenden Erkrankungen, werden in die Hygienemaßnahmen eingebunden. Ein MRSA-Träger erhält beispielsweise eine Anleitung und Unterstützung bei der täglichen Körperhygiene mit antiseptischer Waschung und Schleimhautdekontamination (Nase, Rachen). Patienten mit Durchfallerkrankungen werden gebeten, bestimmte Toiletten zu benutzen oder sich nach Toilettengang die Hände besonders gründlich zu waschen/desinfizieren. Teil der Aufklärung ist auch, Patienten den Zweck mancher Maßnahmen zu erläutern – warum z.B. das Personal bei ihnen Schutzkittel trägt oder warum ggf. Mitpatienten im Zimmer prophylaktisch mitbehandelt werden. Dieses Verständnis fördert die Kooperation und Compliance der Patienten. Entlassmanagement: Vor Entlassung eines Patienten mit weiterhin relevantem Infektionsrisiko (z.B. offener MRSA-Wunde) stellt das Hygieneteam sicher, dass der Patient und seine Angehörigen Anweisungen für zu Hause erhalten (Wundversorgung, Händehygiene daheim, Desinfektion im Haushalt). So wird ein kontinuierlicher Infektionsschutz über die Klinik hinaus gewährleistet.
Krankenhaushygiene-Komitee und Governance
Hygienekommission: Jedes Krankenhaus in Deutschland verfügt über eine Hygienekommission (auch Hygienekomitee genannt), die die strategische Planung und Überwachung des Hygienemanagements übernimmt. Dieses Gremium ist multidisziplinär besetzt: gesetzlich vorgeschrieben sind mindestens der Krankenhaushygieniker (facharztweitergebildeter Arzt für Hygiene) oder hygienebeauftragte Arzt, die Hygienefachkraft und ein hygienebeauftragter Arzt jeder klinischen Hauptabteilung. Darüber hinaus werden häufig weitere Experten hinzugezogen, z.B. ein Klinischer Mikrobiologe, der Betriebsarzt, ein Apotheker, die Leitung der Pflegedienste, Vertreter der technischen Abteilung und der Hauswirtschaft. Den Vorsitz hat in der Regel der Ärztliche Direktor bzw. Chefarzt mit Hygiene-Verantwortung. Die Hygienekommission trifft sich mindestens zweimal im Jahr planmäßig (in vielen Häusern vierteljährlich) und darüber hinaus anlassbezogen – z.B. bei gehäuftem Auftreten nosokomialer Infektionen oder bei wichtigen neuen Fragestellungen unverzüglich. Die Sitzungen werden protokolliert, und die Protokolle sind 10 Jahre aufzubewahren.
Aufgaben der Hygienekommission: Dieses Gremium hat weitreichende Aufgaben. Es erstellt und aktualisiert den zentralen Hygieneplan und überwacht dessen Umsetzung in allen Bereichen. Die Mitglieder analysieren das Infektions- und Resistenzgeschehen im Haus (z.B. basierend auf Surveillance-Daten zu Wundinfektionen oder MRE-Fällen) und ziehen daraus Schlussfolgerungen für Präventionsmaßnahmen. So wird beispielsweise entschieden, ob zusätzliche Hygienefachkräfte eingestellt werden müssen, wenn das Risikoprofil es erfordert. Weiterhin beschließt die Hygienekommission interne Richtlinien (z.B. zur Erfassung nosokomialer Infektionen und Antibiotikaverbrauch) und bewertet regelmäßig die entsprechenden Aufzeichnungen. Sie berät bei Baumaßnahmen oder Anschaffungen hinsichtlich hygienischer Anforderungen (etwa Materialauswahl für leicht zu reinigende Böden, Schleusenkonzepte bei Intensivneubauten). Auch der Fortbildungsplan für Mitarbeiter im Bereich Hygiene wird von ihr verabschiedet. Kurz: Die Hygienekommission stellt sicher, dass Hygiene auf Leitungsebene verankert ist und kontinuierlich verbessert wird.
Hygienefachpersonal und Verantwortlichkeiten: Zur operativen Umsetzung der Hygienestrategie wird qualifiziertes Personal vorgehalten. Gesetzliche Vorgaben (IfSG und Landesverordnungen) bestimmen, dass ab bestimmten Krankenhausgrößen definierte Fachleute vorhanden sein müssen: Dazu zählen mindestens ein Krankenhaushygieniker (in großen Häusern vollzeitig, sonst konsiliarisch), mehrere Hygienefachkräfte (examinierte Pflegekräfte mit Fachweiterbildung Hygiene) und in jeder klinischen Abteilung ein hygienebeauftragter Arzt sowie hygienebeauftragte Pflegekräfte. Dieses Team arbeitet eng verzahnt. Die Hygienefachkräfte sind meist beim Institut für Krankenhaushygiene oder direkt der Klinikleitung unterstellt und koordinieren den Hygienetag in der Praxis: Sie führen Schulungen durch, gehen tägliche Hygienebegehungen, beraten Stationen bei Problemen (z.B. Ausbruchsmanagement), überwachen die Einhaltung der Hygienepläne und sind Bindeglied zum Gesundheitsamt. Die hygienebeauftragten Ärzte wiederum achten in ihren Abteilungen auf Umsetzung (z.B. korrekte Antibiotikatherapie um Clostridien zu vermeiden, Einhaltung von Prä-OP-Duschprotokollen etc.). Die Krankenhausleitung trägt die Gesamtverantwortung, verlässt sich aber auf die Expertise dieses Hygieneteams. In den letzten Jahren hat die Politik die Krankenhäuser finanziell unterstützt, mehr Hygienepersonal einzustellen – etwa durch das Hygieneförderprogramm (2013–2022), das speziell die Ausbildung und Einstellung von Hygienefachkräften und Krankenhaushygienikern förderte. Viele Häuser konnten dadurch die empfohlenen Personalschlüssel erfüllen (z.B. eine Hygienefachkraft pro 150–200 Betten, je nach Risikostufe). Kleinere Einrichtungen, die nicht alle Experten selbst vorhalten können, kooperieren oft im Rahmen regionaler MRE-Netzwerke und gemeinsamer Hygienelösungen, um Expertise zu teilen.
Interne Audits und kontinuierliche Verbesserung: Bestandteil der Governance sind regelmäßige Hygiene-Audits. Dabei überprüfen Hygienefachkräfte und ggf. externe Gutachter stichprobenartig Stationen und Funktionsbereiche: Werden überall Händedesinfektionsmittelspender vorgehalten? Funktionieren die Sterilisatoren einwandfrei (Validierungsberichte)? Wird das Antibiotika-Management gemäß ABS-Empfehlungen umgesetzt? Ergebnisse dieser Audits werden in der Hygienekommission diskutiert und fließen in den Qualitätsmanagement-Prozess (PDCA-Zyklus). Viele Krankenhäuser haben Hygieneziele in ihr Qualitätsmanagement-System (z.B. DIN EN ISO 9001 oder KTQ) integriert, sodass die Hygieneleistung auch extern zertifiziert wird. Die Krankenhaushygiene steht damit nicht isoliert, sondern als wichtiger Teil der Patientensicherheit im Zentrum der Krankenhausführung.
Bedeutung eines stringenten Hygienemanagements
Schutz vor nosokomialen Infektionen: Eine konsequente Hygiene bewahrt Patienten, Mitarbeiter und Besucher vor vermeidbaren Infektionen. Jährlich erleiden in Deutschland schätzungsweise 400.000 bis 600.000 Patienten eine nosokomiale Infektion, von denen rund 15.000–20.000 tödlich enden. Ein strenges Hygieneregime senkt dieses Risiko erheblich – Untersuchungen gehen davon aus, dass bis zu ein Drittel dieser Infektionen durch optimale Prävention vermeidbar sind.
Einhaltung gesetzlicher Vorgaben: Nur durch ein systematisches Hygienemanagement erfüllt ein Krankenhaus die Pflichten aus IfSG, MPBetreibV und den Länder-Hygieneverordnungen. Die Haftung der Klinikleitung erstreckt sich auf die Gewährleistung dieser Standards. Werden Hygieneanforderungen missachtet, drohen behördliche Auflagen, Imageschäden oder sogar Betriebsschließungen im Extremfall.
Reduktion von Kosten und Haftungsrisiken: Krankenhausinfektionen verlängern Liegezeiten und verursachen erhebliche Zusatzkosten (geschätzt ~2 Milliarden € pro Jahr Mehrkosten für das Gesundheitssystem in Deutschland). Prävention ist ökonomisch sinnvoll: Eine Studie kalkuliert, dass 30% weniger Infektionen 600 Millionen € pro Jahr einsparen könnten. Dem stehen Investitionen in Hygiene (Personal, Schulung, Material) gegenüber, die deutlich geringer ausfallen. Außerdem verringert ein geringeres Infektionsaufkommen das Risiko von Regressforderungen und Schadensersatzklagen durch infizierte Patienten.
Verbesserte Behandlungsergebnisse und Vertrauen: Patienten, die keine Komplikationen durch Infektionen erleiden, genesen schneller und haben insgesamt bessere Prognosen. Eine gute Hygienebilanz (wenige postoperative Wundinfektionen, kaum Ausbrüche) wirkt sich positiv auf die Qualität der medizinischen Versorgung aus. Zugleich stärkt sie das Vertrauen der Bevölkerung in das Krankenhaus. In Zeiten von multiresistenten Keimen schauen Patienten und Medien genau hin – ein zertifiziertes Hygienemanagement wird als Zeichen von Professionalität wahrgenommen und erhöht die Attraktivität der Einrichtung.
Erfüllung von Zertifizierungs- und Qualitätsstandards: Externe Qualitätsprüfungen wie KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen) oder DIN EN ISO 9001 verlangen ein schlüssiges Hygienekonzept als Teil des Risikomanagements. Kliniken mit vorbildlicher Hygiene erzielen bei solchen Audits bessere Ergebnisse. Ebenso fließen Hygieneaspekte in Spezialzertifikate ein (z.B. Onkologisches Zentrum, EndoProthetikZentrum), wo Infektionsraten und Präventionsmaßnahmen bewertet werden. Ein erfolgreiches Hygienemanagement trägt somit wesentlich dazu bei, Auszeichnungen und Zertifikate zu erlangen, was wiederum das Renommee und die Wettbewerbsfähigkeit des Hauses steigert.