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Komfort im Krankenhaus

Komfort im Krankenhaus

Komfort im Krankenhaus ist ein vielschichtiges Konzept, das weit über reine Zusatzleistungen hinausgeht. In Deutschland muss die Gestaltung von Komfortmerkmalen stets mit strengen Anforderungen an Bau, Hygiene und Barrierefreiheit in Einklang stehen. Ziel ist es, eine patientenzentrierte Umgebung zu schaffen, die Genesung und Zufriedenheit fördert, ohne die Sicherheit oder die Einhaltung von Standards zu gefährden. Dabei werden physische, umgebungsbezogene, emotionale und organisatorische Aspekte des Wohlbefindens gleichermaßen berücksichtigt. Sowohl Patienten als auch Angehörige und Mitarbeiter profitieren von durchdachten Komfortmaßnahmen – von der Gestaltung des Patientenzimmers bis zur Integration digitaler Serviceangebote in Klinik- und Facility-Management-Systeme.

Komfort im Patientenzimmer

Patientenzimmer

Modernes Patientenzimmer mit eigenem Bad, gemütlicher Möblierung und Unterhaltungssystem – eine ansprechende Umgebung fördert das Wohlbefinden der Patienten. In modernen Patientenzimmern stehen Komfort und Funktionalität im Vordergrund. Eine hochwertige Ausstattung – von verstellbaren Betten und bequemem Mobiliar bis hin zu eigenem Bad und Entertainment-System – schafft eine angenehme, an Hotelstandards orientierte Umgebung, die das Wohlbefinden der Patienten fördert. Patientenkomfort im Zimmer umfasst physische Annehmlichkeiten, eine ruhige und ergonomische Gestaltung sowie technische Lösungen, die dem Patienten Autonomie und Privatsphäre ermöglichen.

Komfortausstattung im Patientenzimmer verbessern

  • Verstellbare Klinikbetten und ergonomische Möblierung: Elektrisch höhenverstellbare Betten ermöglichen eine individuell bequeme Lagerung des Patienten und erleichtern zugleich die pflegerische Arbeit. Ergänzend sorgen ergonomische Sitzmöbel, schwenkbare Betttische und ausreichend Ablageflächen dafür, dass Patienten und Besucher bequem sitzen und alle wichtigen Gegenstände in Reichweite haben. Eine durchdachte Möblierung unterstützt auch die Mobilität – z. B. lassen abnehmbare Armlehnen an Stühlen oder Rollstühle mit passender Sitzhöhe Transfers einfacher werden.

  • Beleuchtungskonzepte mit Leselampen und dimmbaren Lichtquellen: Ein abgestimmtes Lichtdesign trägt wesentlich zur Behaglichkeit bei. Individuell steuerbare Leselampen am Bett und dimmbare Deckenleuchten ermöglichen es dem Patienten, die Helligkeit seiner Stimmung und Tageszeit anzupassen. Ideal ist auch der Einsatz tageslichtähnlicher Beleuchtung zur Unterstützung des natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus, denn “Schlaf ist die beste Medizin” – nur wer gut schläft, kann gut genesen. Die architektonische Einführung von Tageslicht sollte also den zirkadianen Rhythmus unterstützen und zugleich Blendungen vermeiden.

  • Temperatursteuerung und Raumluftqualität (HVAC): Jedes Patientenzimmer sollte über eine leicht bedienbare Temperaturregelung verfügen, damit Patienten das Raumklima nach ihren Vorlieben einstellen können. Moderne HLK-Systeme (Heizung, Lüftung, Klima) sorgen für ausreichende Frischluftzufuhr ohne Zugluft und halten Temperatur sowie Luftfeuchtigkeit in einem komfortablen Bereich. Dabei werden auch klinische Vorgaben eingehalten (z. B. höhere Luftwechselzahlen für Infektionsprophylaxe), ohne dass Patienten darunter leiden. Individuelle Thermostate, gut isolierte Fenster und ggf. Cooling-Decken stellen sicher, dass weder Überhitzung noch Auskühlung das Wohlbefinden stören.

  • Schalldämmung und akustischer Rückzugsraum: Bauliche Maßnahmen zur Schalldämmung (etwa schallschluckende Decken, gedämpfte Türschließer) reduzieren Lärm innerhalb und außerhalb des Zimmers. Ruhe und akustische Privatsphäre sind essenziell, denn Dauerlärm belastet Patienten und Personal und kann den Heilungsprozess beeinträchtigen. Eine ruhige Umgebung fördert Entspannung und Schlaf; deshalb sind Ein- oder maximal Zweibettzimmer mit guter Geräuschisolierung heute Standard in Komfortbereichen. Geräuschquellen wie Alarme oder Telefone sollten auf ein Minimum beschränkt und leise gestellt sein, um einen akustischen Rückzugsraum für den Patienten zu gewährleisten.

  • Persönliche Unterhaltungssysteme (TV, Radio, WLAN): Moderne Patientenzimmer sind mit Multimediasystemen ausgestattet, die Fernsehen, Radio, Telefon und Internetzugang (WLAN) bieten. Über am Bett installierte Terminals oder eigene mobile Geräte können Patienten Unterhaltung und Ablenkung finden, aber auch Klinik-Informationen abrufen. Diese Systeme erhöhen den psychosozialen Komfort, indem sie Normalität vermitteln und Langeweile im Krankenhaus entgegenwirken. Oft sind sie mit dem Krankenhaus-Informationssystem gekoppelt – z. B. kann der Patient darüber Menüwünsche ans Küchenpersonal senden oder Serviceleistungen anfordern. Wichtig ist eine intuitive Bedienbarkeit (ggf. mit mehreren Sprachen), damit alle Patienten – unabhängig von technischer Erfahrung – diese Angebote nutzen können.

  • Ausreichend Stauraum und barrierefreier Zugang zu persönlichen Gegenständen: Jedes Zimmer sollte Schränke, Regale und einen leicht erreichbaren Nachttisch bieten, damit Patienten ihre persönlichen Dinge sicher verstauen und selbstständig entnehmen können. Dabei ist auf barrierefreie Gestaltung zu achten – z. B. Einbauschränke, die sich auch im Sitzen oder aus dem Bett heraus öffnen lassen, ohne dass Möbel erst verschoben werden müssen. Nachtschränke mit Rollen und generell leicht verschiebbare Einrichtungsgegenstände ermöglichen es, bei Bedarf Platz zu schaffen, ohne die Bewegungsfreiheit einzuengen. Sowohl Patienten als auch Pflegekräfte profitieren von genügend Bewegungsfläche rund ums Bett: Pflegebetten sollten möglichst von beiden Seiten zugänglich sein und ausreichend Freifläche an Kopf- und Fußende haben, um Transfers und Versorgungen ohne Verletzungsrisiko durchzuführen.

Komfort für Angehörige und Besucher

  • Besucherstühle und Sitzmöglichkeiten im Patientenzimmer: In jedem Patientenzimmer sollten bequeme Besucherstühle oder -sessel vorhanden sein, damit Angehörige den Patienten auf Augenhöhe und auch über längere Zeiträume besuchen können. Eine kleine Sitzecke (z. B. ein Sessel mit Beistelltisch) ermöglicht es Besuchern, sich auszuruhen und am Gespräch oder an der Betreuung teilzunehmen, ohne das Patientenbett nutzen zu müssen. Idealerweise sind diese Sitzgelegenheiten stabil, leicht zu reinigen und flexibel positionierbar, um sie je nach Situation im Zimmer umzustellen. Dies trägt dazu bei, dass sich Angehörige willkommen fühlen und den Patienten in angenehmer Atmosphäre unterstützen können.

  • Übernachtungsmöglichkeiten (z. B. Schlafsofas für Eltern): Gerade bei längeren Aufenthalten oder in Kinderkliniken ist es wichtig, einem nahen Angehörigen die Möglichkeit zu geben, im Zimmer zu übernachten (Stichwort Rooming-in). Ausziehbare Schlafsessel oder -sofas erlauben Eltern oder Partnern, nachts in der Nähe des Patienten zu bleiben, was sich beruhigend auf diesen auswirken kann. Tagsüber dienen diese Möbel wieder als normale Sitzgelegenheiten, um Platz zu sparen. Solche Übernachtungsmöglichkeiten sollten einfach bedienbar und mit entsprechender Bettwäsche ausgestattet sein. Durch die Präsenz vertrauter Personen fühlt sich der Patient geborgener, was den Heilungsprozess positiv beeinflussen kann.

  • Cafeteria, Automatenbereiche und barrierefreie Besuchertoiletten: Ein komfortables Krankenhauskonzept berücksichtigt auch das Wohl der Besucher außerhalb des Patientenzimmers. Eine gut erreichbare Cafeteria mit abwechslungsreichem Angebot und ansprechendem Ambiente bietet Angehörigen und Besuchern Verpflegung sowie einen Ort der Entspannung. Zusätzlich sollten auf Stationen oder in Lobby-Bereichen Snack- und Getränkeautomaten verfügbar sein, falls die Cafeteria außerhalb der Öffnungszeiten geschlossen ist. Wichtig sind außerdem ausreichend vorhandene, barrierefreie Besuchertoiletten in Nähe von Wartebereichen. Saubere, gut ausgeschilderte Sanitärräume für Gäste verhindern Stress und ermöglichen es Besuchern, längere Zeit im Krankenhaus zu verbringen, ohne Komforteinbußen hinnehmen zu müssen.

  • Besucherlenkung und Wartebereiche mit Wohlfühlambiente: Eine klare Besucherführung (Beschilderung, Informationspunkte) reduziert Stress bei der Orientierung im Klinikgebäude – gerade in komplexen Häusern ist ein intuitives Leitsystem Teil des Komforts. Wartebereiche für Angehörige – etwa vor Intensivstationen, in Notaufnahmen oder im Aufnahmebereich – sollten mit bequemen Sitzmöbeln, ausreichend Tageslicht und beruhigender Gestaltung ausgestattet sein. Pflanzen, ansprechende Farben und ggf. dezente Hintergrundmusik können dazu beitragen, eine angenehmere Atmosphäre zu schaffen. Ziel ist es, unvermeidliche Wartezeiten so erträglich wie möglich zu gestalten. Ein Wohlfühlambiente mit Kaffee-/Wasserstation, Leseangeboten (Zeitschriften, WLAN) und Rückzugsecken sorgt dafür, dass Angehörige weniger angespannt sind – was sich wiederum positiv auf den Patienten auswirkt, wenn sie ihn besuchen.

Komfortzonen für das Personal

  • Ruheräume und Personal-Lounges für Erholung: Auch das Klinikpersonal benötigt Rückzugsorte, um in Pausen neue Energie zu schöpfen. Spezielle Personalaufenthaltsräume oder Lounges abseits des Stationsbetriebs sind mit bequemen Sitzmöglichkeiten, Pantryküche (Kaffee-/Teekocher, Kühlschrank) und ggf. Entspannungsmöglichkeiten (z. B. Ruheliegen, Massagesessel) ausgestattet. In diesen Ruhezonen können Mitarbeiter ungestört ihre Pausen verbringen – das reduziert nachweislich Stress und beugt Erschöpfung vor. Ab einer gewissen Klinikgröße sind Pausenräume auch gesetzlich vorgeschrieben, was die Bedeutung solcher Rückzugsbereiche unterstreicht. Ein ansprechend gestalteter Personalraum (hell, freundlich, mit Fenster und Klimatisierung) trägt zur Arbeitszufriedenheit bei und kommt letztlich auch den Patienten zugute, da erholte Mitarbeiter aufmerksamer und einfühlsamer agieren.

  • Rufbereitschaftszimmer für ärztliches Personal: Für im Haus übernachtende oder in Rufbereitschaft befindliche Ärzte und Ärztinnen sollten geeignete Bereitschaftszimmer zur Verfügung stehen. Diese Zimmer sind mit Betten oder Ruheliegen, Schreibtisch, Telefon und einer Waschgelegenheit (bzw. eigenem Bad) ausgestattet, damit sich das Personal zwischen Einsätzen ausruhen kann. Wichtig ist eine ruhige, abgeschirmte Lage dieser Räume, um ungestörten Schlaf zu ermöglichen – beispielsweise abseits von lärmintensiven Bereichen. Ausreichender Komfort (dunkel verdunkelbar, angenehme Temperatur, frische Bettwäsche) in Bereitschaftszimmern beugt Übermüdung vor und trägt somit indirekt zur Patientensicherheit bei, da ausgeruhte Ärzte weniger fehleranfällig sind.

  • Ergonomische Arbeitsplätze und moderne Pflegearbeitsstationen: Die Gestaltung der Stations- und Arbeitsräume hat großen Einfluss auf die Gesundheit und Zufriedenheit des Personals. Höhenverstellbare Schreibtische, ausreichend Beleuchtung am Arbeitsplatz und Anti-Ermüdungsmatten an Steharbeitsplätzen sind Beispiele für ergonomische Maßnahmen. Solche Ausstattungen ermöglichen es den Mitarbeitenden, in einer besseren Haltung zu arbeiten und schonen den Bewegungsapparat – was sowohl ihren Komfort als auch die Sicherheit der Patienten gewährleistet. Moderne Pflegearbeitsstationen sind zudem mit aktueller Technik ausgestattet: z. B. Computersysteme für die digitale Dokumentation, Monitore für Vitaldaten und schnelle Kommunikationsmittel. Wenn das Personal komfortabel und ergonomisch arbeiten kann, wirkt sich dies positiv auf die Arbeitsqualität und letztlich auch auf die Patientenbetreuung aus.

  • Hygienisch ausgestattete Personalumkleiden mit Schließfächern: Ein oft unterschätzter Komfortfaktor für Mitarbeiter sind gut ausgestattete Umkleide- und Sanitärbereiche. Mitarbeiterumkleiden sollten ausreichend abschließbare Spinde für Dienst- und Privatkleidung bieten, Sitzbänke und nach Möglichkeit auch Duschen, damit sich das Personal vor und nach der Arbeit frisch machen kann. Sauberkeit, Lüftung und regelmäßige Reinigung dieser Bereiche sind essenziell, um ein angenehmes Umfeld zu gewährleisten. Ebenso tragen separate Personaltoiletten und Waschräume (getrennt von Patientensanitärräumen) dazu bei, die Hygiene zu verbessern und den Mitarbeitern Privatsphäre zu bieten. Solche infrastrukturellen Angebote – von der Dusche für den OP-Dienst bis zum persönlichen Schließfach – steigern das Wohlbefinden des Teams und damit auch indirekt die Loyalität und Motivation.

Klima- und Akustikkomfort

  • Zonenweise Temperaturregelung (z. B. ICU vs. Normalstation): In unterschiedlichen Bereichen des Krankenhauses herrschen oft verschiedene Idealtemperaturen. So benötigen z. B. OP-Säle oder Intensivstationen aus technischen und hygienischen Gründen meist kühlere Temperaturen, während in Patientenzimmern oder auf Neugeborenenstationen wärmere, behagliche Bedingungen gewünscht sind. Ein zonenweises HVAC-Konzept (Heating, Ventilation, Air Conditioning) ermöglicht es, diese Anforderungen getrennt zu steuern. Kritische Bereiche können auf festen Sollwerten gehalten werden, während allgemeine Bereiche individuell regulierbar bleiben. Wichtig ist, dass Patientenzimmer dem Patienten eine eigene Temperaturwahl bieten – sei es durch ein Thermostat am Heizkörper oder eine Klimaanlagensteuerung am Bett. So kann z. B. in der Normalstation jeder Patient sein Wohlfühlklima einstellen, ohne dass benachbarte Zimmer davon betroffen sind. Eine gut geplante Lüftung sorgt zudem für ausreichende Frischluftzufuhr, filtert Keime (nach DIN-Vorgaben) und hält die Luftqualität hoch, was sowohl dem Komfort als auch der Gesundheit dient.

  • Geräuschdämmung in empfindlichen Bereichen (Intensivstation, Neonatologie): In besonders lärmempfindlichen Bereichen wie Intensivstationen, der Neonatologie oder Aufwachräumen muss auf eine minimale Geräuschkulisse geachtet werden. Alarme von Monitoren und Pumpen sollen so eingestellt sein, dass sie das Personal warnen, aber die Patienten möglichst wenig stören. Bauliche Maßnahmen helfen, Geräusche einzudämmen: spezielle Schallschutzfenster, dickere Wände und gedämpfte Türmechanismen verringern den Schallübergang. Untersuchungen zeigen, dass der durchschnittliche Geräuschpegel in Krankenhäusern seit 1960 von ~57 dB(A) auf über 70 dB(A) gestiegen ist – Werte, die deutlich über den von der WHO empfohlenen 35 dB nachts und 45 dB tagsüber liegen. Solch hohe Dauerbeschallung belastet Patienten und macht auch das Personal anfälliger für Fehler. Daher sind Maßnahmen wie Quiet Hours (Ruhezeiten ohne nicht-dringliche Störungen), geräuscharme Geräte und Alarmmanagement-Systeme wichtig, um in diesen sensiblen Bereichen akustische Ruhe herzustellen.

  • Einsatz schallabsorbierender Materialien an Wänden und Böden: Um den Geräuschpegel insgesamt niedrig zu halten, sollten in der Krankenhausarchitektur schallschluckende Materialien eingesetzt werden. Beispielsweise können Akustik-Deckenplatten (hygienegerecht und desinfizierbar) den Nachhall in Patientenzimmern und Fluren deutlich reduzieren. Auch Wandpaneele oder sogar akustisch wirksame Bodenbeläge (sofern hygienisch vertretbar) helfen, Geräusche zu dämpfen. Die Zusammenarbeit von Architekten und Akustikingenieuren beim Klinikbau kann erhebliche Verbesserungen bringen. Eine gute Raumakustik gilt als Voraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden sowie für die Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit des Personals. Wichtig ist, dass akustische Maßnahmen stets mit den Hygieneanforderungen abgestimmt werden (z. B. keine stofflichen Schallschlucker in Bereichen mit hohen Reinheitsgeboten). Moderne Materialien bieten hier Kompromisse, indem sie sowohl schallabsorbierend als auch keimresistent/abwaschbar sind. Insgesamt trägt ein durchdachter Schallschutz dazu bei, die Atmosphäre im Krankenhaus ruhig und angenehm zu gestalten.

Innenraumgestaltung und Materialien

  • Einsatz von Healing Architecture und beruhigenden Farbkonzepten: Die Innenraumgestaltung im Krankenhaus orientiert sich immer mehr an Prinzipien der Healing Architecture (heilende Architektur). Das bedeutet, dass Räume so gestaltet werden, dass sie positive Gefühle und Genesung unterstützen. Beruhigende, warme Farbtöne und natürliche Materialien können helfen, Angst und Stress bei Patienten abzubauen. Zum Beispiel erzeugen Pastell- und Grüntöne ein Gefühl von Ruhe, während grelles Weiß reduziert wird. Aufenthaltsbereiche werden wohnlich gestaltet, um eine Distanz zur typischen Klinikatmosphäre zu schaffen. Auch künstlerische Elemente – Bilder, Fototapeten oder Skulpturen – sowie Tageslichtlampen und angenehme Beleuchtungskonzepte spielen eine Rolle. Eine solche Gestaltung fördert das Wohlbefinden unbewusst mit und wird bereits in der Planungsphase mit Patientenvertretern und Designpsychologen abgestimmt. Healing-Environment-Design zielt darauf ab, sowohl die körperliche als auch die psychische Gesundheit zu fördern, indem es Geborgenheit, Orientierung und Ablenkung bietet.

  • Tageslichtnutzung und visuelle Entlastung durch Jalousien/Fensterflächen: Natürliches Tageslicht ist ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden. Große Fensterfronten, Oberlichter oder Atrien sorgen dafür, dass Patienten möglichst viel Tageslicht erhalten. Studien belegen, dass ein Platz am Fenster mit Blick ins Freie Stress bei Patienten reduziert – der Ausblick auf etwas Vertrautes wie die Natur senkt messbar den Stresslevel. Gleichzeitig ist aber auch wichtig, blendendes Licht oder Überhitzung zu vermeiden: Außenjalousien, verstellbare Lamellen oder Vorhänge ermöglichen es, die Lichtmenge zu dosieren und bei Bedarf abzudunkeln. Dadurch können Patienten je nach Bedürfnis Privatsphäre oder Helligkeit wählen. Zudem unterstützt Tageslicht am Tag den Schlaf-Wach-Rhythmus; Licht fördert tagsüber die Ausschüttung aktivierender Hormone und am Abend hilft eine gedimmte Umgebung beim Übergang zur Ruhephase. Insgesamt sollten Architektur und Ausstattung so gestaltet sein, dass Patienten Tageslicht und Ausblick genießen können, ohne Komforteinbußen – z. B. durch Bettenplatzierung am Fenster, angenehme Sitzmöglichkeiten in Fensternähe und Sichtachsen ins Grüne, wo möglich.

  • Blendfreie, pflegeleichte Oberflächen mit benutzerfreundlicher Haptik: Bei der Materialwahl für Möbel, Böden und Wände ist auf zwei Aspekte besonders zu achten: einerseits sollen Oberflächen reflexionsarm und optisch ansprechend sein (keine grellen Spiegelungen oder “klinischer” Glanz), andererseits müssen sie robust und einfach zu reinigen sein. Im Krankenhaus kommen daher häufig matte Materialien mit spezieller Beschichtung zum Einsatz, die desinfektionsmittelbeständig sind. Zum Komfort trägt bei, wenn diese Materialien dennoch eine angenehme Haptik haben – z. B. Holzdekore oder Kunststoffe, die sich warm anfühlen statt kalt und metallisch. Antibakterielle bzw. antimikrobielle Beschichtungen auf häufig berührten Elementen (Türklinken, Handläufe, WC-Sitze etc.) können zusätzliche Infektionsprävention bieten, ohne den Patienten zu beeinträchtigen. Insgesamt soll die Innenraumoberfläche so ausgeführt sein, dass sie keinen “Angst vor Anfassen”-Effekt erzeugt: ein Gleichgewicht zwischen Hygiene und Behaglichkeit. Pflegeleichte Materialien (fugenlos verlegte Böden, abwischbare Farben, beschichtete Stoffe) erleichtern zudem dem Reinigungspersonal die Arbeit und tragen damit indirekt wieder zum Komfort aller bei.

Barrierefreiheit und Mobilitätskomfort

  • Rollstuhlgerechte Bäder und Betten: Alle patientennahen Einrichtungen müssen barrierefrei gestaltet sein. Patientenzimmer sollten möglichst über eine eigene Nasszelle verfügen, die rollstuhlgerecht ausgestattet ist – d. h. mit ebenerdiger Dusche, unterfahrbarem Waschbecken, erhöhtem WC und Haltegriffen, sodass sie von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ohne fremde Hilfe genutzt werden können. Spezialbetten, die in der Höhe abgesenkt werden können, erleichtern Rollstuhlfahrern den Transfer ins Bett. In Deutschland ist Barrierefreiheit in Krankenhäusern nicht nur wünschenswert, sondern gesetzlich verankert: Die Musterbauordnung und die Landesbauordnungen fordern, dass öffentlich zugängliche Gebäude – insbesondere Gesundheits­einrichtungen – von Menschen mit Behinderungen, älteren Menschen und Personen mit Kleinkindern barrierefrei erreicht und ohne fremde Hilfe genutzt werden können. Dies gilt sowohl für Patientenzimmer als auch für alle anderen Bereiche, von der Eingangstür bis zum Aufzug.

  • Haltegriffe, rutschhemmende Böden, Sturzprävention: Zur Sicherheitsausstattung jedes Patientenzimmers und Badezimmers gehören genügend Haltegriffe (an Wänden, in Duschen, neben WCs) und rutschfeste Materialien, um Stürze zu vermeiden. Fußböden müssen trittsicher, eben und ohne Stolperkanten verlegt sein – z. B. spezielle Beläge mit Rutschhemmung in Nassbereichen. Übergänge und Schwellen sollten möglichst vermieden oder abgeflacht werden (Rampenausbildung), damit auch Rollstühle oder Gehhilfen problemlos passieren können. Darüber hinaus erhöhen kontrastreiche Markierungen (z. B. farblich abgesetzte Stufenkanten) die Sicherheit, besonders für sehbehinderte oder ältere Personen. Auch im Mobiliar spiegelt sich Sturzprävention wider: stabile Sitzgelegenheiten mit Armlehnen zum Abstützen, Betten mit verstellbarer Liegehöhe und Unterbettbeleuchtung für nächtliche Orientierung. All diese Maßnahmen dienen dazu, Unfälle zu verhindern und Patienten eine möglichst selbstständige Bewegung zu erlauben, was wesentlich zum Komfort beiträgt.

  • Breite Verkehrswege für Betten und mobile Medizintechnik: Die Flure, Türen und Aufzüge eines Krankenhauses müssen so dimensioniert sein, dass Patientenbetten, Transportliegen und medizinische Geräte problemlos passieren können. Großzügige Verkehrsflächen ermöglichen nicht nur einen effizienten Betriebsablauf (schneller Patiententransport, auch mit Begleitpersonal), sondern verhindern auch Unfälle durch Enge. Standardmäßig sollten Stationsflure so breit sein, dass zwei Betten einander passieren können, und Türen breit genug für ein Bett plus Personal daneben. In Mehrbettzimmern muss außerdem sichergestellt sein, dass ein hinteres Bett herausgefahren werden kann, ohne zuvor ein anderes Bett beiseite zu schieben. Ebenso sind ausreichend große Wendeflächen – etwa vor Aufzügen oder in Zimmern – einzuplanen, damit Betten und Rollstühle ohne mühsames Rangieren bewegt werden können. Diese planerischen Faktoren tragen zum Komfort aller bei: Patienten erleben reibungslose, schonende Transfers, und Mitarbeiter können ergonomisch arbeiten, ohne sich beengt durch schmale Türen zwängen zu müssen. Nicht zuletzt erleichtert dies auch im Notfall (z. B. Evakuierung) das rasche Verbringen von Patienten aus dem Gebäude.

Serviceorientierter Komfort

  • Bestellung von Speisen via Room-Service-Systeme: Moderne Krankenhäuser gehen dazu über, Patienten mehr Wahlmöglichkeiten bei der Verpflegung zu geben. Durch Room-Service-Konzepte können Patienten ihre Mahlzeiten à la carte bestellen – was sie möchten, wann sie es möchten, innerhalb vorgegebener Küchenzeiten. Dies ersetzt das starre Verteilen von Einheits-Menütabletts. Patienten bestellen z. B. über das Telefon, ein Tablet am Bett oder eine Menü-App; die Bestellung wird direkt an die Küche übermittelt. Dieser Ansatz steigert die Zufriedenheit und Autonomie der Patienten erheblich. Krankenhäuser berichten von einer Steigerung der Patientenzufriedenheit und positiveren Rückmeldungen, wenn Patienten mehr Auswahl und flexiblere Essenszeiten haben. Gleichzeitig verringert sich Lebensmittelabfall, da ungewollte Speisen gar nicht erst bestellt werden. Die Servicequalität steigt durch solche Systeme, die idealerweise in das Klinik-IT-System integriert sind (z. B. automatische Diät- und Allergieprüfung, Anbindung ans elektronische Patientendossier für Nährwert-Tracking). Für das Personal bedeutet dies weniger Aufwand beim Einsammeln von Essenswünschen und mehr Zeit für die eigentliche Pflege.

  • Wäscheservice und persönliche Textilpflege bei Langzeitaufenthalt: Für Patienten mit längerer Verweildauer (etwa in Reha-Abteilungen oder auf onkologischen Stationen) kann ein Wäscheservice einen großen Komfortgewinn darstellen. Einige Kliniken bieten an, persönliche Kleidung der Patienten zu waschen oder zumindest Waschmaschinen und Trockner für Patienten und Angehörige bereitzustellen. So haben Langzeitpatienten die Möglichkeit, eigene Nachtwäsche, Handtücher oder Kleidung regelmäßig reinigen zu lassen, was ein Gefühl von Normalität und Würde erhält. Die Organisation erfolgt meist über die Hauswirtschaft oder externe Dienstleister – wichtig ist dabei Diskretion und Zuverlässigkeit. Ein solcher Service entlastet auch Angehörige, die sich nicht um die Wäsche kümmern müssen, und trägt dazu bei, dass Patienten sich auch über lange Zeit “wie zu Hause” fühlen können.

  • Rufsysteme mit visuellem Feedback zur Reaktionszeit: Das Patientenrufsystem (Schwesternruf) ist ein zentrales Element, um Service und Sicherheit am Bett zu gewährleisten. Moderne Rufanlagen bieten nicht nur akustische Signale, sondern auch visuelle Anzeigen – etwa Leuchtsignale vor dem Zimmer und Displays am Stationsstützpunkt –, die anzeigen, dass ein Ruf aktiv ist und wie lange er bereits besteht. Dieses Feedback beruhigt Patienten, da sie sehen können, dass ihr Ruf registriert wurde, und es hilft dem Personal, Prioritäten zu setzen (z. B. Unterscheidung dringender Notrufe vs. Servicewünsche). Ideal ist ein Rufsystem, das nahtlos in mobile Geräte des Pflegepersonals integriert ist, sodass Alarme direkt an den zuständigen Mitarbeiter gesendet werden. So können Pflegekräfte schneller reagieren und der Patient erhält eine Rückmeldung, etwa durch ein aufleuchtendes Symbol am Bett, dass Hilfe unterwegs ist. Insgesamt erhöht ein solches smartes Rufsystem sowohl den objektiven Komfort (kürzere Wartezeiten auf Hilfe) als auch das Sicherheitsgefühl des Patienten.

Psycho-sozialer und emotionaler Komfort

  • Zugang zu Seelsorge und psychosozialer Begleitung: Krankenhäuser in Deutschland stellen sicher, dass Patienten bei Bedarf seelischen Beistand und soziale Unterstützung erhalten. Dies umfasst z. B. Klinikseelsorger (oft für verschiedene Konfessionen verfügbar) sowie Psychologen und Sozialarbeiter, die in schwierigen Phasen hinzugezogen werden können. Für viele Patienten – und auch Angehörige – ist das Wissen um solche Angebote ein großer Trost. Gespräche mit Seelsorgern oder Therapeuten können Ängste lindern, Orientierung geben und helfen, Krisensituationen zu bewältigen. Dieses psycho-soziale Komfortangebot wird meist über einen leicht erreichbaren Dienst (telefonisch oder über das Pflegepersonal) vermittelt. Auch Selbsthilfegruppen oder Ehrenamtliche (z. B. Grüne Damen/Herren, die Besuche anbieten) tragen zur emotionalen Unterstützung bei. Die Integration dieser Angebote in den Klinikalltag sorgt dafür, dass neben der körperlichen auch die seelische Genesung Beachtung findet.

  • Gebets- oder Ruheräume für Patienten und Angehörige: Ein Raum der Stille oder eine Klinikkapelle bieten sowohl Patienten als auch Angehörigen einen Rückzugsort, um zur Ruhe zu kommen, zu beten oder einfach für sich zu sein. Diese Räume sind oft neutral gestaltet, sodass Menschen unterschiedlicher Religionen oder Weltanschauungen sie nutzen können. Sie sind rund um die Uhr geöffnet und befinden sich an einem ruhig gelegenen Ort im Krankenhaus (z. B. Erdgeschoss oder Gartengeschoss), fernab vom Betriebsamkeit der Stationen. Weiche Beleuchtung, Sitzkissen oder Bänke und religiöse Symbole (so vorhanden) schaffen eine Atmosphäre der Geborgenheit. Solche Räume ermöglichen es Betroffenen, in schwierigen Momenten Halt zu finden und neue Kraft zu schöpfen – ein wichtiger emotionaler Komfortaspekt, den viele Patienten und Familien sehr schätzen.

  • Blickachsen zu Natur oder Zugang zu heilungsfördernden Gärten: Mehrere wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass schon der Ausblick ins Grüne heilungsfördernde Effekte hat. Krankenhäuser versuchen daher, wo immer möglich, Patientenzimmer so anzuordnen, dass sie eine naturnahe Aussicht bieten – sei es auf eine Parkanlage, einen Garten oder zumindest ins Freie. Ein bekannter Forschungsbefund ist, dass Patienten mit Blick auf Bäume und Landschaft weniger Schmerzmittel benötigten und schneller genasen als Patienten mit Blick auf eine Mauer. Aus diesem Grund werden in modernen Kliniken vermehrt therapeutische Gärten und begrünte Innenhöfe geschaffen. Diese bieten Patienten die Möglichkeit, an die frische Luft zu gelangen, einen Spaziergang im Grünen zu machen oder vom Zimmerfenster aus Vögel und Pflanzen zu beobachten. Der Anblick von Natur wirkt stressreduzierend – Patienten berichten von geringerem Angstgefühl und höherem Wohlbefinden, wenn sie ins Grüne schauen können. Begrünte Dachterrassen, Spazierwege im Klinikpark oder sogar grüne Wände in Wartebereichen (vertikale Indoor-Gärten) sind Beispiele, wie Natur ins Krankenhaus geholt wird. Solche Angebote fördern nicht nur die Genesung, sondern auch die Zufriedenheit der Patienten und Mitarbeiter, indem sie Momente der Entspannung im oft hektischen Klinikalltag ermöglichen.